Frühjahrsputz

  Waschen und Grundreinigung 

  Dichtungen  

      Lagerspiel am Steuersatz  

  Schraubverbindungen  

  Laufräder und Reifen  

 Bremsen  

 Federgabel und Dämpfer 

 Federgabel  

 Kette, Kassette und Kettenblätter  

  Schaltung  

 

Nach dem Winter solltest du deinem Rad volle Aufmerksamkeit widmen – es geht um deine eigene Sicherheit!

     Waschen und Putzen

Die Reinigung sollte immer der erste Schritt beim Fahrrad-Frühlingsputz sein. So sieht das Rad nicht nur gleich besser aus. Was viel wichtiger ist: Nur an einem sauberen Bike erkennst Du, ob etwas defekt ist und ob der Rahmen Macken oder Beulen hat. Außerdem konservierst Du damit auch die verschiedenen Materialien und Oberflächen des Fahrrads. Sofern das Mountainbike nicht schon nach der letzten Tour ordentlich geputzt wurde, ist es nun also allerhöchste Zeit.
  • Zuerst den groben Dreck mit einer Bürste entfernen. Bei schwer zugänglichen Stellen hilft eine alte Zahnbürste.
  • Mit lauwarmem Wasser/Seifenlauge und einem Schwamm bzw. strapazierfähigen Lappen wird nun das Fahrrad gründlich gesäubert.
  • Für hartnäckigen Schmutz helfen spezielle Mittel für die Fahrradpflege.
  •  Zum Schluss das Rad mit einem weichen, saugfähigen Tuch trocknen.
  • Hochdruckreiniger ist ein No-Go! Der presst Schmutz und Feuchtigkeit in die Lager hinein.

Nachdem Du das Bike ordentlich geputzt hast, werden alle Dichtungen und beweglichen Teile geprüft und wenn nötig eingefettet. Dazu gehören der Steuersatz und die Radnaben. Solltest du Gerräusche hören oder das Lager sich schwer drehen dann unbedingt nachfetten. Das bringt neben einer guten Schmierung auch Korrosionsschutz.

Auch Sattelstützen, also das Rohr, an dem der Sattel montiert ist, können eingefettet werden – verwende hier am besten etwas zäh Anhaftendes wie eine Montage-Paste. ABER: Auf keinen Fall die Lauffläche einer Vario-Sattelstütze fetten. Hier lieber den Luftdruck oder die Züge checken und mit einem weichen Tuch säubern.

HINWEIS: Der gesamte Vorbau-/Lenkerbereich, Dämpferschrauben, Hinterbauschrauben, Sattelklemmung (Sattelschnellspanner), Carbonsattelstützen und Kurbelschrauben sollten fettfrei bleiben!

     Lagerspiel am Steuersatz des
  Lenkers prüfen

Der Steuersatz sollte auf Lagerspiel überprüft werden, ansonsten kann es zu Wassereinbruch und Korrosionsschäden am Steuersatz führen. So prüfst Du das Lagerspiel am besten:
  • Zuerst die Vorderradbremse ziehen und mit Daumen und Zeigefinger die untere Lagerschale umfassen. Lenker einschlagen.
  • Die Finger sollten Steuerrohr und Gabelbrücke berühren.
  • Das Fahrrad hin- und herschieben. Dabei würdest Du ein Lagerspiel feststellen.

ACHTUNG: Bei einem deutlichen Lagerspiel solltest Du die untere Lagerschale auf Roststellen prüfen und an der A-Head-Kappe das Spiel beseitigen oder in der Werkstatt Deines Vertrauens beseitigen lassen.

So testest Du, ob Dein Bike Lagespiel am Steuersatz hat: Vorderradbremse ziehen, Lenker einschlagen und mit Daumen und Zeigefinger die untere Lagerschale fassen.

  Schraubenverbindungen
  kontrollieren

Auch die viele Schraubenverbindungen am Bike sollten natürlich geprüft werden. Besonders wichtig sind die Schrauben am:

  • Vorbau/Lenker
  • Bremssattel/Bremsleitungen
  • an den Bremsscheiben
  • Klickpedalfahrer sollten auch die Schrauben an ihren Klicks und die Federspannung kontrollieren


HINWEIS: Die Schrauben am Vorbau und den Bremsen sind wirklich extrem sicherheitsrelevant und sollten nur mit einem Drehmomentschlüssel angezogen werden. Die empfohlenen Drehmomente sind entweder direkt am Anbauteil aufgedruckt oder in der Anleitung vermerkt.

  Laufräder und Reifen 

Zuerst sollten Felgen und Speichen geprüft werden und danach der Reifen.

  •  Alle Speichen sollten unbeschädigt sein.
  •  Die Spannung der Speichen sollte identisch sein.
  • Eine Sichtkontrolle von vorn und hinten reicht aus, um zu prüfen, ob die Felge rund läuft.
  • Falls hier etwas nicht in Ordnung ist, solltest Du das Laufrad einem Fachmann übergeben, damit er es ordentlich ausrichtet.

Natürlich werden auch die Reifen bzw. Mantel gesäubert um mögliche Schäden zu erkennen:

  • Reifengummi auf Schäden untersuchen: Mit der Hand die Reifenflanke abtasten und die Lauffläche begutachten.
  • Reifenprofil prüfen: Ist noch genug Profil da? Bei abgefahrenen Fahrradreifen nicht zögern, den Mantel zu wechseln.
  • Reifen ordentlich aufzupumpen: Ein guter Mittelwert sind hier ungefähr zwei Bar.
  • Bei Tubeless-Reifen zusätzlich den Zustand der Dichtmilch prüfen und eventuell nachfüllen.

    Bremsanlage und
 Scheibenbremsen 

  • Sitzen die Scheiben noch fest? Einfach an den inneren Verstrebungen der beiden Scheiben rütteln. ACHTUNG: Nie an der äußeren Bremsfläche anfassen, da sonst die fettigen Finger die Bremsleistung stark beeinträchtigen können.
  • Festigkeit des Bremssattels prüfen.

  •  Eine Sichtkontrolle in den Bremssattel gibt Aufschluss über den Zustand der Bremsbeläge. Mindestens ein Millimeter auf jeder Seite sollte noch drauf sein. 
  • Bremsbeläge auch mal herausnehmen. So kann man Risse/Beschädigungen oder ungleichmäßige Abnutzung schnell erkennen. In solch einem Fall sollten die Beläge natürlich gewechselt werden. VORSICHT: Nicht den Sicherheitsbolzen verlieren!

  • Laufen die Bremsscheiben rund? Wenn die Bremse schleift, kann es dafür mehrere Gründe geben. Man kann der Bremse erst einmal die Chance geben, sich selbst zu zentrieren – dafür machst Du einfach ein paar Bremsungen aus etwa 30 km/h. TIPP: Du kannst auch versuchen, den Bremssattel etwas zu lösen. Im Anschluss ziehst Du den Bremshebel und schraubst den Sattel wieder fest. Das zentriert den Bremssattel in den meisten Fällen.

  •  An hydraulischen Bremsen fährst Du mit den Fingern den Bremsschlauch nach oben ab und prüfst, ob er in Ordnung und dicht ist.

  • Ist der Bremshebel fest und dicht?

  • Ist der Bremsdruck okay? Nun vorne bremsen und das Hinterrad hoch ziehen. Der Bremsgriff wird knapp eine Minute gehalten. Wenn der Bremsdruck merklich nachlässt oder der Hebel sich viel zu weit durchdrücken lässt, solltest Du die Bremsanlage entlüften. Hier hilft Dir gerne der Fachmann. Dasselbe machst Du im Anschluss auch mit der hinteren Bremse.

  • Federgabel und Dämpfer pflegen

    Überprüfung Federelemente 

  • Standrohre der Gabel und des Dämpfers mit einem Tuch abwischen und von Dreck befreien. Dazu kannst Du auch ein ausrangiertes Baumwoll-Shirt oder eine Boxershort nehmen. Besonders die Dichtungen sollten gesäubert werden. Das gleiche gilt auch für eine Vario-Sattelstütze. Bei groben Verschmutzungen mit Wasser abspritzen.
  • Unbedingt alles ordentlich abtrocknen. Allgemein werden für Federgabeln Öl oder andere Schmiermittel nicht empfohlen.
  • Abschließend solltest Du ein paar Mal kräftig einfedern und fertig.

  Federgabel prüfen

In dem Zusammenhang prüfst Du, ob die Gabel dicht ist.

  • gibt es Ölaustritt am Regler für die Zugstufe
  • Kontrolle des Luftdruckes der Federelemente 
  • Um die Zugstufe zu checken, muss die Federgabel bzw. der Dämpfer richtig eingefedert und im Anschluss schlagartig wieder losgelassen werden. Wenn das Vorderrad bzw. Hinterrad beim Ausfedern vom Boden abhebt, muss die Dämpfung erhöht werden.

ACHTUNG: Wenn Du das Gefühl hast, die Federelemente laufen rau oder das Ansprechverhalten ist sehr ruckelig, solltest Du einen gründlichen Service durch eine Fachwerkstatt durchführen lassen. Bei falscher Beanspruchung gehen sensible Anbauteile schnell komplett kaputt und machen eine kostspielige Reparatur notwendig!

  Kette, Kassette und
  Kettenblätter

Natürlich sollten auch die Schaltung und vor allem die Kette und Kassette sowie Kettenblätter überprüft werden. Hier lagern sich oft diverse Ölverkrustungen und Schmutzrückstände – gerne also mal intensiv reinigen.

HINWEIS: Bitte achte darauf, die Scheibenbremse so abzudecken, dass keine Öl- oder Fettspritzer die hintere Scheibe beschädigen.

  • Die Fahrradkette sollte unbedingt gesäubert und wieder neu geölt werden. Du kannst dafür auch einen Kettenreiniger nehmen.
  • Keinen Entfetter benutzen. Denn damit geht die Grundschmierung der Kette komplett verloren.
  • Kette mit sauberem Lappen leicht umfassen. Nun ziehst Du sie einige Male komplett durch den Lappen.
  • Für die Zwischenräume kannst Du eine alte Zahnbürste nutzen. Die Kette sollte sichtbar sauber sein.
  • Es gibt spezielle synthetische Kettenöle. Die Kette sollte in einem Durchlauf eingeschmiert werden – das reicht.
  • Abschließend solltest Du mit einem Lappen die Kette wieder umfassen und das überschüssige Öl abtragen.

  Schaltung reinigen und prüfen

Die Einstellung der Schaltung ist eine sehr sensible Angelegenheit. Ein Fachmann kann Dir diese recht penible Arbeit abnehmen! Worauf Du aber achten solltest:

  • An der Schaltung sollten unbedingt die beiden kleinen Kunststoffzahnräder schmutzfrei sein.
  • Eine Sichtkontrolle von hinten gibt Aufschluss, ob das Schaltauge in Ordnung ist.
  • Das Schaltauge ist die kleine metallische Verbindung zwischen Fahrradrahmen und Schaltung. Wenn es nur leicht verbogen ist, muss es gewechselt werden.
  • Einmail die Schaltung in beide Richtungen durchführen dies gibt schon sehr viele Hinweise. Läuft die Schaltung einwandfrei? Die Sichtkontrolle von hinten auf dem größten und dem kleinsten Ritzel gibt eine grobe Antwort. Hier sollte die Schaltung und Kettenführung direkt parallel zum jeweiligen Ritzel verlaufen, ansonsten muss nachjustiert werden.
  • Eine weitere Einstellmöglichkeit bietet die Zugspannung am Schalthebel.
  • Am Umwerfer können die Einstellungen entsprechend vorgenommen werden

Jetzt aber los - Freund anrufen und sofort erste Biketour machen. Eine regelmäße Bikepflege und Kontrolle sollte während dem ganzen Sommer durchgeführt werden - dies kann vor hohen unerwarteten Kosten schützen.

Wir empfehlen nach jeder Tour eine kleine Reinigung durchzuführen und vor jeder Ausfahrt einen Bikecheck - Safety first!