Fahren - advanced
Manuel
Durch gleichzeitiges, dosiertes Strecken der Arme und Beine wird das Rad unter dem Körper nach vorne geschoben, bis der Systemschwerpunkt (SSP) über den labilen Punkt kippt. Durch ein gezieltes Strecken und Beugen der Beine wird der SSP in Balance gehalten. Auch eine dosierte Verwendung der Hinterradbremse kann eingesetzt werden. Die Arme bleiben immer gestreckt und dein Blick ist weit nach vorne gerichtet. Ein Finger sollte immer am Bremshebel des Hinterrades bleiben. Wenn du eine leicht abschüssige Straße hast, lässt sich der Manuel leichter und länger ziehen….
Wheelie
Durch ein Strecken der Arme und gleichzeitigem Kickimpuls auf die Pedale wird der SSP nach hinten gekippt bis der labile Punkt erreicht ist. Leichter in dem Wheele bekommst du dein Bike an einem leicht steigenden Gelände. Durch mehr oder weniger starken Pedal-Impuls und durch dosiertes Bremsen des Hinterrades lässt sich die Balance halten. Die Arme bleiben gestreckt und ein seitliches Kippen wird mit Knien ausgeglichen. Wie auch beim Manuel sollte der Blick weit nach vorne gerichtet sein.
Bunny Hob
Durch ein Anziehen des Vorderrades und gleichzeitiger Gewichtsverlagerung nach hinten wird das Vorderrad hochgezogen. Gleichzeitig wird die Hüfte dynamisch, diagonal vorhoch bewegt und die Pedale mit nach unten gestellten Sprunggelenkte nachgezogen. Nun sollte in einer Art „Wellenbewegung“ mit den Armen das Vorderrad Richtung Boden gedrückt werden, wobei jedoch beide Räder gleichzeitig den Boden sollten. Die Gelenke an Armen und Beinen sollten möglichst locker sein.
Steilkurven und Anliege
Geschwindigkeit vor der Kurve reduzieren und den Kopf (Blick) Richtung Kurvenausgang drehen. Die Bremsen lösen und den SSP in die Kurvenmitte kippen. Durch das anbremsen kommt der SSP mehr Richtung Vorderrad und sollte der SSP durch die Kurverfahrt immer weiter zum Hinterrad zurückwandern bzw. das Rad leicht unter dich durchfahren. Damit ist eine gleichmäßige Belastung der Dämpfer gewährleistet und hat zur Folge, dass durch ein dynamisches „nach vorne Schieben“ der Arme eine frühere Ausfahrt nach unten möglich ist und Speed aufgebaut wird. Die Bodenbeschaffenheit scannen und das Rad 90° zum Untergrund stellen. Bei 90° Radstellung ist eine horizontale Pedalstellung ausreichend.
Stufen
Durch ein dynamisches, mit den Armen nach unten Schieben des Lenkers (Vorderrades) und gleichzeitigem Beugen der Beine kommt der SSP sehr schnell hinter die Radmitte und kann ein Überschlag vermieden werden. Sobald das Hinterrad die Stufe passiert hat, wird der SSP wieder in die Radmitte gestellt. Diese Technik ist nur möglich, solange das Kettenblatt nicht aufsitzt.
Drop - passiv
Mit dosierter Geschwindigkeit über die Dropkante rollen, dabei schieben die Arme das Vorderrad diagonal nach unten, gleichzeitiges Anbeugen der Knie Schafft Raum für den Hinterbau deines Bikes. Den Blick zum Landepunkt richten. In der Flugphase die Körperspannung halten und den SSP zentral über den Rad halten. Gelenke vor der Landung strecken, damit diese beim Bodenkontakt einfedern können. Erst nach dem sicheren Aufsetzen bremsen.
Drop – Aktiv
Mit dosierter Geschwindigkeit, kurz vor der Kante, aktiv über Beide Räder abspringen. In der Flugphase Körperspannung halten (die Arme und Beine in der Flugphase beugen) und den Blick zum Landepunkt richten. Die Front, je nach Gefälle der Landung, nach unten drücken und dabei den SSP zentral über dem Rad halten. Die Landung mit den Gelenken absorbieren und bei steilen Landungen eher mit dem Vorderrad zuerst aufsetzen.
High Jumps
Durch dynamisches Beugen der Gelenke in die Kompression wird ein „Preload“ der Dämpfer geschaffen. Dies hilft dir beim explosiven Strecken der Arme und Beine um das Rad aus dem Absprung zu ziehen. Die Sprunggelenke sollten leicht nach unten gestellt werden, damit eine sichere, stabile Flugphase gehalten werden kann. Weiters sollte während der „Airtime“ Körperspannung gehalten werden und der Landepunkt fokusiert werden. Mit den Armen die Front in die Landung drücken und mit den Gelenken den Landedruck entsprechend abfedern und aufsetzen. Bei mittelsteilem Gelände auf beiden Rädern, bei steilem Gelände auf dem Vorderrad aufsetzen.
Pre-Jump
Der Pre-Jump ist nichts anderes, als ein Bunny-Hop. Die Bewegungsabläufe der beiden Fahrtechniken sind in der Vorbereitung des Manövers identisch. Der Unterschied liegt in der Landung. Die Landung erfolgt immer in abschüssiges Gelände und sind die beiden Räder nicht auf derselben Höhe. Das Vorderrad ist tiefer. Durch den Pre-Jump verhindert man, dass man nicht über die Landung hinaus fliegt und somit im Flat landet. Zusätzlich dient er der bei korrekter Ausführung zur zusätzlichen Beschleunigung. Da man den Pre-Jump in abschüssiges Gelände, bzw. Landungen, springt, ist das Vorderrad beim Landevorgang nicht auf gleicher Höhe mit dem Hinterrad, so wie beim Bunny Hop, sondern unterhalb. Der Pre-Jump sorgt dafür, dass man an einem abfallenden Hindernis nicht über die Landung hinausgetragen wird. Außerdem dient er der Beschleunigung.
De Pre-Jump kann fast überall angewendet werden.
Freeride, Cross Country
Bei diesen Strecken gibt es viele Gräben, Bodenwellen und Hindernisse welche zumeist mit hoher Geschwindigkeit überwunden bzw. überfahren werden müssen. Zumeist haben die Bikes auch weniger Federweg (RaceFully, All Mountain Fully). Da das Tempo relativ hoch und die Landeplatz im abschüssigen Gelände meist gering ist, sollte man frühzeitig abspringen um eine Landung im Flat zu verhindern. Die Landung im Flat ist nicht nur für das Bike sehr schlecht, sondern nimmt dir jedenfalls Sicherheit und vor allem Speed.
Downhill
In allen DH-Strecken gibt es einen Drops, welche fast immer mit höher Geschwindigkeit auf einen zu kommen. Wie kannst du dieses Hindernis nun passieren.
a) wenn ein Bremsen zu spät ist, muss der Drop voll gedrückt werden
b) du bremst vor dem Drop ab und kannst dadurch gezielt in die Landung springen
c) oder der Pre-Jump wird angewendet
Beim Pre-Jump wird ein paar Meter vor der Hang- oder Absprungkante abgesprungen und kann so auch bei hohem Speed noch im abschüssigen Hang, sicher gelandet werden. Eine sichere Landung führt klarerweise dazu, die Weiterfahrt bei voll Speed weiterführen zu können.
Die Ausführung und der Effekt:
Vorbereitung: Ihr Fahrt mit hoher Geschwindigkeit auf ein Hindernis, wie beispielsweise einen Graben oder einen Drop, zu. Nach dem beschleunigen, richtest du dich auf um eine zentrale Position über dem Bike zu erhalten. Nun stehst du zentral über dem Bike und deine Beine und Arme sind leicht gebeugt. Dein Blick richtet sich auf den bevorstehenden Absatz, nicht auf den Punkt, an dem ihr vorher abspringen werdet. Die Pedale sind dabei waagrecht.
Absprung: Je nach Speed, machst du ein bis zwei Radlängen vor der Kante einen Bunny-Hop, wobei das Vorderrad zuerst in die Luft gehoben wird. Anschließend ziehst du das Hinterrad nach. Es von Vorteil, sich für den Absprung einen Stein oder eine Wurzel als Absprungkante zu nehmen. Versuch das Bike aber nicht zu weit in die Luft zu heben, sondern versuche flach über den Boden hinweg zu springen.
Drücken: Sobald du mit dem Vorderrad die Kante passierst, streckst du die Arme aus und drückst das vordere Rad somit in Richtung Landung. In dem Moment, in dem das Hinterrad über die Kante geht, richtest du das Bike parallel zur Landung aus und drückst das Bike mit Händen und Füßen so in die Landung, dass beide Räder gleichzeitig den Boden in der Landung erreichen.
Landung: Sobald beide Räder den Boden berühren, federst du den Aufprall mit Armen und Beinen ab. Im Auslauf der Landung befindet sich die Kompression, durch die durch das Hineindrücken deines Bikes mit noch mehr Speed ausfahren kannst.
Den Pre-Jump kannst du leicht erlernen. Versuche immer wieder an verschiedenen Stellen mit unterschiedlichem Speed Hindernisse zu überwinden oder Sprünge zu machen.